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Südwest-Exporte von Januar bis September 2019 1,5 % über Vorjahresniveau

30. November 2019 | Leitartikel, Metropolregion, Politik, Wirtschaft

Kfz-Ausfuhren steigen, Maschinen- und Pharma-Exporte rückläufig

Die Ausfuhr baden-württembergischer Unternehmen in das Ausland stieg im Zeitraum Januar bis September 2019 nach vorläufigen Ergebnissen auf fast 155 Milliarden (Mrd.) Euro. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg entsprach dies einem Anstieg um 2,3 Mrd. Euro oder 1,5 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Importe erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 3,6 % und damit mehr als doppelt so stark auf 138 Mrd. Euro. Das Tempo beim Zuwachs der Exporte hat sich seit 2017 von 4,4 % auf nunmehr 1,5 % abgeschwächt, der Zuwachs der Importe von 6,0 % auf aktuell 3,6 %. Im Bundesvergleich schnitt Baden-Württemberg in den ersten 9 Monaten 2019 erstmals seit 2015 bzw. 2016 wieder besser ab (Ausfuhr Deutschland: +0,9 %, Einfuhr Deutschland: +1,9 %).

Ausschlaggebend für den Zuwachs beim Exportwert war in erster Linie die höhere Nachfrage nach Kraftwagen und Kraftwagenteilen. Die Ausfuhr dieser mit einem Anteil an der Gesamtausfuhr von 23 % wichtigsten Exportgütergruppe Baden-Württembergs stieg um 2,4 Mrd. Euro auf 35,7 Mrd. Euro (+7,3 %). Dagegen gingen die Ausfuhrwerte in den ebenfalls sehr exportstarken Warengruppen Maschinen (Anteil: 20 %) und pharmazeutische Erzeugnisse (Anteil: 12 %) um 2,5 % bzw. 7,0 % zurück. Der Exportwert von Metallen erhöhte sich um beachtliche 0,8 Mrd. Euro auf 5,1 Mrd. Euro (+19,0 %).

In die Mitgliedstaaten der Europäischen Union wurden von Januar bis September 2019 Waren im Wert von 80,1 Mrd. Euro exportiert (Anteil: 52 %), wobei der Zuwachs gegenüber dem Vergleichszeitraum im Jahr 2018 mit 1,4 % leicht unterdurchschnittlich ausfiel. Vor allem in Frankreich (+4,5 %) und im Vereinigten Königreich (+ 5,4 %) wurden baden-württembergische Güter stark nachgefragt. Diese beiden Länder liegen auf den Rängen 3 und 6 der wichtigsten Bestimmungsländer baden-württembergischer Exporte. In beiden EU-Mitgliedstaaten stiegen vor allem die Exporte von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, in Frankreich auch von Maschinen. Die Kfz-Exporte in das Vereinigte Königreich nahmen mit zweistelligen Zuwachsraten zu und stellen inzwischen einen Anteil von 31 % des gesamten baden-württembergischen Exports nach Großbritannien. Das Vereinigte Königreich war nach den Vereinigten Staaten und China das drittwichtigste Zielland baden-württembergischer Kfz-Exporte. Die Ausfuhren nach China (Rang 2) wuchsen mit 3,8 % von Januar bis September 2019 zwar bei Weitem nicht mehr so stark wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (+10,8 %), konnten aber dennoch im Vergleich zur Gesamtentwicklung der Exporte weit überdurchschnittlich zulegen. Auch die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten, Hauptzielland der Südwest-Exporte, stiegen mit 2,2 % moderater als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. In China und in den Vereinigten Staaten standen in den ersten drei Quartalen 2019 ebenfalls baden-württembergische Kraftwagen und Kraftwagenteile hoch im Kurs.

Betrachtet man die Entwicklung der drei Einzelquartale 2019, hat sich die Exportdynamik im 3. Quartal wieder erhöht. Nach einem nur schwachen Zuwachs um 0,8 % im Startquartal 2019 gingen die Exporte im 2. Quartal um 0,8 % zurück und steigerten ihre Dynamik im 3. Quartal auf 4,6 %. Maßgeblich für den Aufwärtstrend waren die Nachfrageimpulse aus dem Vereinigten Königreich. Möglicherweise sorgte dort die Terminverschiebung des Brexit um mehrere Monate für einen erneuten Nachfrageschub. Ähnliches war bereits im 1. Quartal 2019 vor dem ursprünglichen Brexit-Termin Ende März 2019 zu beobachten.

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